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Unterwegs

Insel-Leben für die Seele: Auszeit auf Juist

Sächsische Lotto-GmbH
27.05.2025
7 Minuten
Foto zu Insel-Leben für die Seele: Auszeit auf Juist
Foto: Stille, Weite und Natur pur

Kein Autolärm, fast nichts, was die wunderbare Ruhe stört: Ein Urlaub auf Juist streichelt Körper und Geist. Die kleine Auszeit auf der Nordseeinsel im Wattenmeer beginnt schon dort, wo die meisten Gäste ankommen: am Hafen.

Die Sonne scheint, wärmt angenehm den Rücken und weckt die Lebensgeister. Wir sitzen gemütlich auf einer Bank und beobachten das bunte Treiben am Hafen. Vögel schießen am hellblauen Himmel hin und her, Möwen lauern auf Laternen­masten auf unachtsame Touristen. Einmal nicht aufgepasst und weg ist das Sandwich oder die Eiswaffel. Skrupel haben die frechen Vögel freilich nicht.

Das Wasser steht hoch, die Flut hat das Watten­meer im Griff, und die Schiffe nutzen die Gelegenheit, um hier an Land zu gehen. Koffer rumpeln über den Boden, müde Urlauber strecken sich genüsslich, nur eines sieht man nicht: Autos. Sie sind auf Juist verboten. Dafür wirken andere Geräusche viel intensiver: das Kreischen der Möwen, das fröhliche Lachen dreier Frauen, das Rauschen des Meeres… So klingt Urlaub.


Wahrzeichen ohne Meerblick – das Juister Memmertfeuer

Leuchtturm ohne Meerblick

17 Kilometer lang und zwischen 500 und 900 Meter breit ist Juist. Ideal also, für ausgedehnte Spaziergänge. Wer sich am Hafen zu einer Tour aufmacht, erlebt, fühlt und sieht in nur kurzer Zeit unglaublich viel. Leuchttürme sind eine gute Adresse für schöne Fotos. Das Memmertfeuer ist wohl das einzige Exemplar, dessen Licht nicht auf das Meer strahlt. Früher stand das 17,7 Meter hohe Türmchen auf der kleinen Insel Memmert im Südwesten von Juist und lotste Schiffe sicher durch die gefährlichen Fahrwasser des Wattenmeers. Irgendwann nagten Wind und Wetter zu stark an dem markanten Gebäude aus dem Jahr 1939 und es drohte einzustürzen. Einer beherzten Initiative ist es zu verdanken, dass der Leuchtturm am ursprünglichen Ort abgebrochen wurde und auf Juist einen würdigen neuen Platz erhielt. Seither leuchtet er im 13-Sekunden-Takt über die gesamte Länge der Insel.


Historische Details im Memmertfeuer-Turm

Nicht weit entfernt, schützt der Ostdeich Land und Menschen. Der Blick auf das Wattenmeer und das 13 Kilometer entfernte Festland ist von hier aus einzigartig schön. Wolken sind aufgezogen. Das ist immer drin an der Nordsee. Aber ein kurzer Regenschauer hält uns nicht auf.

Das neu eröffnete Inselmuseum im Ortsteil Loog zieht jedes Jahr 10.000 Besucherinnen und Besucher in seinen Bann. Aktuell zeigt es die Sonderausstellung „Kinderkur auf Juist – Heimweh inklusive“. Mit vielen historischen Bildern geht die Schau der Frage nach, wie die jüngsten Besucherinnen und Besucher ihren Kuraufenthalt auf Juist erlebten.

Mystisch: Der Hammersee

Nach einer guten Stunde hat sich die Sonne wieder durch die Wolken gekämpft, die Wärme ist zurück. Also ab nach draußen! Hinter dem Loog betreten wir das mystische Juister Wäldchen. Gruselig soll es hier manchmal sein. Doch jetzt, bei Sonnenschein, ist davon nichts zu spüren. Die windschiefen Bäume recken ihre knorrigen Äste in den blauen Himmel, Vögel singen vergnügt und wir treffen auf andere Spaziergänger.

Doch im Frühjahr und Herbst zeigt dieser von Menschenhand angelegte Wald wohl häufig sein anderes Gesicht. Wenn sich Nebelfetzen in den Ästen fangen und die Geräusche nur noch gedämpft zu hören sind, hat dieser Ort wohl etwas Geisterhaftes.

Mitten im Wald liegt mit dem Hammersee übrigens der größte Süßwassersee der Nordseeinseln. 1932 durch eine Sturmflut entstanden, ist das rund einen Meter tiefe Gewässer ein bevorzugtes Brutgebiet vieler Vogelarten


Der Weg zur wilden Westspitze der Insel

Billriff: Am sandigen Po der Insel

Das westliche Ende der Insel Juist trägt den Namen Bill, was so viel wie Pobacke bedeutet. Er ist schlicht seiner halbrunden Form geschuldet. Hier treffen Wattenmeer und Nordsee aufeinander. Bei Ebbe mutiert das Billriff zu einer gigantischen Sandwüste. Der ideale Lebensraum für viele Seehunde und Kegelrobben. Doch Vorsicht! Dieses Gebiet ist streng geschützt und darf nur sehr eingeschränkt betreten werden. Am besten bei einer Tour mit einem gut ausgebildeten Nationalpark-Ranger.

Für individuelle Abenteuer eignet sich dagegen der Otto-Leege-Pfad. Der Natur- und Erlebnisweg beginnt im Süden der Insel und schlängelt sich bis zum Strand im Norden. Sein Name geht auf den gleichnamigen Naturforscher zurück. Uns gefällt vor allem die Mischung aus Kunstwerken und wissenschaftlichen Erklärungen. Und dann der grandiose Ausblick von der Plattform am Südende des Pfades. Vor uns erstrecken sich Salzwiesen und das Wattenmeer. Diese Landschaft steht nie still und so gleicht am Ende auch kein Foto dem anderen.

Finale am Strand

Der Tag endet an der großzügigen Promenade. Der Blick auf den weitläufigen Strand macht Lust auf mehr. Wir setzen uns auf ein großes Badelaken, lassen uns den sanften Wind um die Nase wehen und warten auf den Sonnenuntergang. Den ganzen Tag hatten wir nichts anderes im Sinn als die wunderschöne Natur und das Leben auf der Insel. Es fühlt sich nach Urlaub an, nichts anderes hat in der frischen, klaren Luft Platz.

Eine gute Zeit auf Juist wünscht Iris-Vanessa Voltmann.

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