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Unterwegs

Akku aufladen im grünen Fichtelgebirge

Sächsische Lotto-GmbH
29.04.2025
5 Minuten
Foto zu Akku aufladen im grünen Fichtelgebirge
Foto: Dagmar Krappe

Wie ein riesiges Hufeisen liegt die Bergkette des Fichtelgebirges im Nordosten Bayerns. Auch der Nordseeinsel Helgoland wurde hier ein Granitfelsen gewidmet. Auf den zahlreichen Wanderstrecken gibt es Geschichte zum Erleben. Es geht hoch hinaus und tief hinunter – immer im Einklang mit der Natur.

Wald überall, neben, vor und hinter uns tiefer, dunkler, schweigender Wald, aus dem sich die nahen Felsen wie die Trümmer alter Burgen hervorheben.“ So wird das Fichtelgebirge auf einer Infotafel in der Ausstellung „WALDgeschichten“ im Volkskundlichen Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth beschrieben. Sie ist noch bis Sonntag, 14. September, zu sehen und beleuchtet die landschaftliche Entwicklung der Region in Oberfranken. Ein weiteres Thema, dem sich die Schau widmet, ist der Wald als Erholungs- und Kraftort. Mit Wald-Gesundheitstrainerin Diana Zäza geht es deshalb am Nachmittag zum Waldbaden.

„Die Idee hat ihren Ursprung in Japan und heißt dort Shinrin-Yoku“, erklärt sie. „In einem See schwimmen werden wir nicht, sondern wir gehen in die Natur, um Stress abzubauen und die Stimmung zu heben. Bäume vermitteln Stärke und Stabilität.“

Bewusst auf das Rauschen der Blätter im Wind achten, das Zwitschern der Vögel aufnehmen – Kopf und Körper entspannen sich schnell. Ohne Zweifel, während eines zweistündigen „Bades“ unter Bäumen ist man weit weg vom Lärm und Chaos in der Welt.

Der künstlich angelegte Fichtelsee befindet sich auf 750 Metern Höhe und dient als Naturfreibad. Foto: Dagmar Krappe

Geschichtsträchtige Routen zum Nachwandern


Achtsamkeit und vor allem Trittsicherheit sind auch beim nächsten Stopp der Reise gefragt. „Das Fichtelgebirge besteht vorwiegend aus Granitgestein“, erläutert Geopark-Rangerin Christine Roth beim Aufstieg im Felsenlabyrinth Luisenburg, ein eigens angelegter Rundgang mit 25 Stationen unweit der Kleinstadt Wunsiedel. „Bis ins 18. Jahrhundert löste das Gelände Angst und Schrecken bei der Bevölkerung aus, galt als verrufener Ort.“ Vor mehr als 200 Jahren streifte Johann Wolfgang von Goethe hier umher und erkannte, dass die Entstehung nicht auf Erdbeben oder Vulkanausbrüche zurückzuführen ist, sondern auf Verwitterungsprozesse. Im Laufe der Zeit wurden aus kantigen Granitblöcken gerundete Gesteinskörper. Viele sehen aus wie gestapelte Wollsäcke, flachere Lagen erinnern an Matratzen.

Ein Granitstein im Felsenlabyrinth Luisenburg ist der Nordseeinsel Helgoland gewidmet. Foto: Dagmar Krappe

„Ab 1790 begann die Wunsiedeler Bürgerschaft das finstere und undurchdringliche Gebiet begehbar zu machen, einen bürgerlichen Landschaftsgarten anzulegen und eine Freilichtbühne einzurichten“, erzählt Christine Roth. „1805 kamen der preußische König Friedrich Wilhelm III. und seine Gemahlin Luise zu Besuch. Zu Ehren der Königin nannte man die Anlage von nun an Luisenburg.“

Kurgäste aus dem nahen Alexandersbad ließen Dankesinschriften mit Sinnsprüchen und Gedichten an markanten Plätzen in Granit meißeln.

Über wurzeligen Waldboden und durch enge Felsspalten geht es weiter bergan zum Goethefelsen und über die Teufelstreppe zum Wendepunkt am Bundesstein mit Gipfelkreuz und Aussichtsplateau auf rund 770 Metern. Auf dem Weg passieren Besucherinnen und Besucher den Koloss „Napoleonshut“ und den isolierten Fels „Insel Helgoland“.

Bedeutender Bergbau


Die beiden Eintausender des Fichtelgebirges sind der Schneeberg und der Ochsenkopf. Hier geht es nicht nur hoch hinaus, sondern auch weit hinunter. Und zwar im Besucherbergwerk Gleissinger Fels. Mit einem Grubenhelm ausgestattet fahren die Gäste in den mehr als 500 Jahre alten Stollen ein, in dem Erz an den Wänden glitzert.

„Bereits im ausgehenden Mittelalter versuchten Menschen vergeblich, Gold und Silber zu finden. 1602 entdeckten sie schließlich Eisenerz am Südosthang des Vichtelbergs, – wie der Ochenskopf damals hieß“, informiert Bergwerksführer Thomas Zutter. „Über zwei Jahrhunderte lief der Bergbau außerordentlich erfolgreich. Mit Beginn der Industrialisierung nahm die Konkurrenz zu. 1866 wurde der Betrieb eingestellt.“

Thomas Zutter führt durch das Besucherbergwerk Gleissinger Fels. Foto: Dagmar Krappe

Die Tierwelt beobachten


Heimische Tiere wie Auerhühner, Wildkatzen oder Rotfüchse während einer Wanderung durchs Fichtelgebirge zu entdecken, bleibt eher dem Zufall überlassen. Ganz sicher trifft man sie im Wildpark Waldhaus Mehlmeisel. Der Clou der Einrichtung ist ein Hochsteg, von dem Besucherinnen und Besucher ohne störende Zäune zusehen können, wie Rehe und Hirsche aus dem Dickicht hervorlugen, Wildschweine sich im Teich suhlen und Luchse mit gespitzten Ohren durchs Gehölz pirschen.

Dagmar Krappe genoss die Ruhe des Waldes

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