Seite wird geladen ...
powered by publizer®
Ratgeber

„Tun“ als Geheimrezept: Mit mehr Leichtigkeit durchs Leben

Sächsische Lotto-GmbH
30.04.2025
6 Minuten
Junge Frau lehnt entspannt an einem Baum, trinkt genussvoll Kaffee oder Tee mit geschlossenen Augen
Foto: Kleine Pause, große Wirkung – Glücksmomente beginnen oft im Alltag / Bild: shutterstock

Glück hat viel mit Übung zu tun. Das sagt Nanni Glück, Expertin für Positive Psychologie. Im Interview verrät sie, warum unser Gehirn oft noch immer auf die Steinzeit gepolt ist, wie wir aus negativen Gedankenspiralen ausbrechen können – und warum manchmal schon ein kurzes „Plopp“ Wunder wirken kann.

Frau Glück, mit Ihrem Namen dürfte der berufliche Weg schon früh vorgezeichnet gewesen sein – oder handelt es sich gar um einen Künstlernamen?

In der Tat werde ich das oft gefragt. Ich kann Ihnen versichern: Glück ist mein echter Name, kein Alias. Und dass ich meinen Namen zur Berufung mache, hat sich erst im Laufe meines Berufslebens ergeben. Über viele Jahre habe ich eine Werbeagentur geleitet, hatte aber schon lange den Wunsch gehegt, doch einmal etwas ganz anderes zu machen. In einer persönlich schwierigen Zeit habe ich erkannt, wie wichtig Humor als Ressource für uns Menschen ist. Daraus hat sich dann meine zweite berufliche Laufbahn ergeben – ungeplant und zufällig, also mit richtig viel Glück.

Stichwort Humor: Wie wichtig ist Lachen für unser Wohlbefinden?

Enorm wichtig! Doch leider zeigen Studien, dass wir mit dem Heranwachsen offenbar das Lachen verlernen. Zumindest lachen Kinder im Schnitt 20-mal häufiger als Erwachsene. Dazu passt ein, wie ich finde, sehr schönes japanisches Sprichwort: „Das Glück kommt zu denen, die lachen.“ Von dieser Erkenntnis könnten wir uns alle im Alltag inspirieren lassen. Denn eines ist klar: Mit einer leichteren Haltung, damit, über uns selbst lachen zu können und uns nicht permanent ganz ernst zu nehmen, könnten wir uns das Leben erheblich leichter machen.

Bedeutet dies, dass wir alles nur noch positiv sehen dürfen – und wir uns Gefühle wie Angst oder Wut abgewöhnen sollten?

Das Gegenteil ist der Fall. Selbstverständlich gehört beides zu unserem Leben. Wichtig ist allerdings, die richtige Balance zu finden und beides wahrzunehmen – das Unangenehme, schmerzhafte und schwierige Situationen, aber auch unzählige glückliche und positive Momente in unserem Alltag. Doch leider neigen wir Menschen dazu, uns eher auf Krisen zu konzentrieren, sie stärker wahrzunehmen und ihnen mehr Gewicht einzuräumen – in der Psychologie wird dieses Phänomen als Negativitäts-Bias bezeichnet. Verantwortlich dafür ist unser Gehirn, welches immer noch im „Steinzeit-Modus“ tickt.

Was macht dieser Negativitäts-Bias mit uns?

Dadurch nehmen wir die Welt potenziell negativer und schlimmer wahr, als sie tatsächlich ist. Wer sich ausschließlich in Negativgedanken bewegt, fühlt sich schnell überfordert – Frustration und Resignation sind die Folgen, wir schrumpfen sozusagen innerlich.

In der Steinzeit hatte diese feine Antenne für Negatives ihre Berechtigung, um Bedrohungen frühzeitig wahrnehmen zu können. Doch heute sollten wir unsere Filter neu kalibrieren. Das bedeutet, sich bewusst dafür zu entscheiden, ebenso das Positive im Leben wahrzunehmen, das Humorvolle, das Glück – und für vieles, was wir für selbstverständlich halten, Dankbarkeit zu spüren. So versetzen wir uns selbst in die Lage, zu einem gelingenden Selbstbild zu finden. Ich bin überzeugt: Wenn wir alle unsere eigene Einstellung verändern, ändert sich auch die Welt.

Klingt gut – aber lässt sich dies ebenso einfach umsetzen? Haben Sie Tipps, wie wir beispielsweise in einer Stresssituation aus der Negativitäts-Spirale herausfinden können?

Es ist in der Tat einfach – wir müssen nur wollen, das Positive zu sehen, und damit konsequent beginnen. Das „Tun“ ist ohnehin eines der größten Geheimnisse des Lebens.

Ein einfacher Tipp dazu: Finden Sie etwas, was Sie kurz aus der Situation herausholt und Ihnen Freude macht. Nutzen Sie dieses Instrument genau dann, wenn Sie sich in einer Stresssituation befinden. Mein Ding zum Beispiel ist es, Luftpolsterfolien zerplatzen zu lassen. Bereits der Gedanke daran lässt mich lächeln. Wenn ich unter Druck stehe, reichen ein paar „Plopp“-Geräusche, um zu mir selbst zurückzufinden.

Natürlich ist dies bei jedem Menschen etwas anderes. Meine Empfehlung lautet daher: Machen Sie sich eine Liste mit zehn Dingen, von denen Sie wissen, dass sie Ihnen garantiert Spaß bereiten. Egal, ob es sich darum handelt, einen kurzen Plausch mit Kollegen zu halten, eine Tasse Kaffee in Ruhe zu genießen oder ein paar Urlaubsfotos zu betrachten. In schwierigen Situationen schauen Sie auf diese Liste und zwingen sich zu diesen Übungen. Sie werden überrascht sein, was dies mit Ihnen macht!

Zum Schluss: Was macht Sie persönlich glücklich?

Sehr, sehr viele Dinge, vor allem vermeintliche Kleinigkeiten im Alltag! Letztlich geht es darum, dass ich mich mit mir wohlfühle – schließlich ist dies die wichtigste Beziehung, die wir in unserem Leben überhaupt führen. Wenn ich mich mit dem Menschen, den ich im Spiegel sehe, wohlfühle, ist uns allen bereits sehr geholfen.

Zur Person:

Nanni Glück, Jahrgang 1973, hat Psychologie sowie Positive Psychologie (Certificate of Advanced Studies (CAS) der Uni Zürich) studiert. Sie berät Einzelpersonen und Institutionen, unter anderem zu Selbstfürsorge, Resilienz und Humor.

www.glueckslachen.de

Über den Autor:

Oliver Schönfeld schreibt als Kolumnist für den Glücksblog auf eurojackpot.spiegel.de 

Sächsische Lotto-GmbH

Sächsische Lotto-GmbH

Praktische Tipps und hilfreiche Infos für den Alltag – von Gesundheit und Ernährung bis hin zu Themen rund ums Wohlfühlen.

Wir haben noch mehr für Sie

Ihre Daten sind uns wichtig, und wir würden gerne Cookies verwenden, um Ihren Besuch auf unserer Seite verbessern zu können.