Schauspielerin Julia Koschitz verrät, was ihr bei der Rollenauswahl wichtig ist

Erst wird Judith mit Liebe überschüttet, dann entpuppt sich ihr neuer Freund Hannes als gefährlicher Stalker: Julia Koschitz (50) kämpft im ZDF-Thriller „Ewig Dein“ nach dem Roman von Daniel Glattauer um ihr Leben. Im glüXmagazin spricht die Schauspielerin darüber, welcher Filmstoff sie begeistert, was Heimat für sie bedeutet und über ein kleines Alltagsglück.
Was hat Sie an diesem Thriller begeistert?
Dass es eine selbstbestimmte und selbstbewusste Frau ist, die an diesen Mann gerät, der sich ihrer ermächtigt, indem er ihr Umfeld manipuliert und sie konsequent in den Wahnsinn treibt. Und dass man sich trotzdem lange Zeit fragt, wer hier eigentlich der Verrückte ist. Außerdem ist das Thema, auch wenn es in einem Thriller verpackt ist, erschreckend aktuell.
Durch Ihren Beruf kommen Sie mit vielen neuen Menschen in Kontakt. Sind Sie nach diesem Film skeptischer geworden und hinterfragen, warum jemand versuchen könnte, in Ihr Leben zu treten?
Nein, dieser Film hat nichts an meinem Verhalten geändert. Ich habe zwar auch mal Erfahrungen mit einem Fan gemacht, der hartnäckig Kontakt zu mir aufnehmen wollte – immer freundlich, aber trotzdem nicht angenehm –, dennoch versuche ich, weiterhin offen zu bleiben. Ich empfinde es als Geschenk, viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen.
Ein anderes Geschenk ist, dass Sie so viel herumkommen. Sie sind Österreicherin, in Belgien geboren, in Deutschland aufgewachsen, haben in Wien studiert und leben heute in München. Wo fühlen Sie sich zu Hause?
Ich habe früher immer gesagt, dass Wien meine Wahlheimat ist. Ich liebe diese Stadt und bin sehr oft dort. Noch mehr zu Hause fühle ich mich aber in München, weil ein Großteil meines Freundeskreises dort lebt.
Sie haben in Ihrer Karriere schon die unterschiedlichsten Figuren gespielt. Gibt es eine Rolle, die Sie sich gerne wünschen?
Für mich ist die Geschichte ausschlaggebend. Ob ich sie erzählenswert finde, ob sie unterhaltsam ist und ob sie gute Fragen aufwirft. Schauspielerisch gesehen interessiert mich am meisten ein Genre-Mix, zum Beispiel eine Kombination aus Drama und Komödie. Ich wünsche mir eigenwillige Figuren, die man in einer Überhöhung anlegt und dabei trotzdem glaubwürdig und nahbar erzählt.
Gibt es etwas Alltägliches, das Sie momentan glücklich macht?
Ich drehe gerade in Berlin und habe die Produktion gebeten, mit dem Fahrrad ans Set kommen zu dürfen, statt wie üblicherweise mit einem Produktionsfahrer. Ich freue mich jeden Morgen darüber, weil ich zum einen nicht im Stau stehen muss, aber vor allem, weil Fahrradfahren mich einfach glücklich macht.
Deborah Wirth dankt für ein herzliches Gespräch
„Ewig Dein“ läuft am Montag, 14. April, um 20:15 Uhr im ZDF und ist ab Montag, 7. April, um 10 Uhr schon in der Mediathek verfügbar.
