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Allerlei

Magische TV-Momente - Franziska Reichenbacher im Glückstalk

Sächsische Lotto-GmbH
05.10.2025
7 Minuten
Franziska Reichenbacher im TV-Studio einer Lottosendung
Foto: Jeden Samstag kurz vor der Tagesschau im Ersten präsentiert Franziska Reichenbacher die Gewinnzahlen. / Foto: HR/ Sebastian Reimold/ Andreas Frommknecht

Seit 1998 ist Franziska Reichenbacher Moderatorin der Lottosendung im Ersten. Im Interview mit dem glüXmagazin spricht sie über Glücks- und Verwandlungsmomente, Vielfalt im deutschen Fernsehen und warum Feen erstaunlich modern sind.

Frau Reichenbacher, darf man heute eigentlich noch Lottofee sagen?

Wir denken heute viel genauer darüber nach, welche Wörter wir verwenden, weil wir sensibler mit der Sprache umgehen und das finde ich sehr gut. Und daher kommt es wohl, dass mittlerweile manche Leute beim Begriff Lottofee etwas zögern. Erst neulich hat mich ein Moderator bei einer Veranstaltung mit den Worten „jetzt kommt Franziska Reichenbacher, die in Anführungszeichen äh … – Lottofee“, vorgestellt und dabei lächelte er ein bisschen verlegen. Aber das spricht ja auch für seine Rücksicht. Ich sage dann immer, nennt mich gerne Lottofee, das ist völlig in Ordnung, ich mag, wofür das steht: für einen Zauber- und Verwandlungsmoment.


Rückblende: 1998 übernahm Franziska Reichenbacher den Staffelstab als Moderatorin bei „Lotto im Ersten“. / Foto: Das Erste/hr

Wie meinen Sie das?

Der Moment, wenn die Zahlen bekannt sind, wenn feststeht, wer gewinnt, das hat etwas Magisches. Weil sich Dinge genau dann ändern, wenigstens für einige Menschen. Ihr ganzes Leben wird umgekrempelt, nichts bleibt, wie es war; das ist die Verwandlung – und die ist ganz real. Jede Woche neu, live im TV. Das ist das Besondere an der Lottosendung und wer nicht gewonnen hat, hofft auf das nächste Mal. Die Lottofee steht für Träume und Hoffnungen, die Realität werden können und deshalb passt das Bild von einem Fabelwesen mit einem kleinen Zauberstab, das Glück bringen und Wünsche erfüllen kann.


Drei Feen auf einem Bild (v.l.): Franziska Reichenbacher, Deutschlands erste Lottofee Elvira Hahn und Karin Tietze-Ludwig. / Foto: LOTTO Hessen

Ihrer Ansicht nach steht der Begriff also nicht für eine überholte Form der Weiblichkeit?

Feen sind kleine wundersame Erscheinungen mit magischen Kräften und gar nicht so eindeutig weiblich, wie man gemeinhin annimmt. Feen und Elfen sind Fabelwesen, wandelbare Naturgeister aus Zwischenwelten, sie passen perfekt in unsere Zeit, in der wir aus alten Rollenbildern herauswachsen und neue Rollenbilder finden müssen, für uns selbst, aber auch im Zusammenspiel mit anderen Menschen. So wissen wir zum Beispiel inzwischen, dass Vielfalt nicht nur gerechter, sondern auch erfolgversprechender ist. In Teams wird zum Beispiel besser gearbeitet, wenn sie divers zusammengesetzt sind, jung und alt, Männer und Frauen, Menschen unterschiedlicher Herkunft sich in ihren Talenten ergänzen. Dazu gibt es viele Studien.

Wie ist das generell mit Frauen im Fernsehen. Früher war das ein recht männlich dominiertes Medium. Hat sich das geändert?

Auf jeden Fall. Es wird viel mehr darauf geachtet, dass Frauen stärker repräsentiert sind – bei der Auswahl der Gäste, als Interviewpartnerinnen oder wenn Expertinnen befragt werden. Die Zeiten, als überwiegend Herren die TV-Unterhaltung und die journalistischen Formate beherrschten, sind vorbei. Dieser totale Jugendwahn ist ja ebenfalls vorüber, auch in den Medien. Fernsehen spiegelt immer die Zeit, in der wir leben. Deshalb haben Frauen auch dort heute bessere Chancen, um als Journalistinnen, Korrespondentinnen oder Chefredakteurinnen zu arbeiten, auch in Leitungsfunktionen. Leicht ist es nie, aber viel mehr ist möglich. Die Medienberufe sind hochspannend, erfordern aber zugleich viel Einsatz und Flexibilität.

Welche Bedeutung hat das Äußere im Fernsehen?

Es spielt eine große Rolle, da gibt es nichts zu beschönigen. Das Auge beurteilt immer mit, das kann man nicht ändern. Was sich geändert hat, ist die Bewertung: Menschen vor der Kamera dürfen inzwischen unterschiedlicher aussehen als früher, als es noch viel stärkere Normen gab. Das ist natürlich besser. Aber es geht ja nicht nur um Beauty – die ganze Erscheinung spielt eine Rolle und das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Alles, was wir bei unseren Auftritten tun, erzählt etwas, wie wir uns bewegen, wie wir reden, die Kleidung, die Haare usw. Wir kommunizieren mit unserer ganzen Person, sobald wir zu sehen sind, ob auf der Bühne, im Fernsehen oder in irgendeinem anderen Kanal. Ich hinterfrage das immer, aber man muss damit umgehen. Menschen sehen sehr viel, darauf muss man sich vorbereiten.

Wird man durch diese Sichtbarkeit auch Vorbild?

Ob ich ein Vorbild bin, mögen andere beurteilen, aber ganz sicher liefert man ein Bild – im wahrsten Sinne des Wortes und im übertragenen Sinn. Ich versuche, ein gutes Bild abzugeben, positive Signale zu senden und zum Beispiel auch die Zuversicht zu vermitteln, dass es immer irgendwie weitergeht.

Sie sprechen also von einer Rolle, die Hoffnung über das reine Lottogeschehen hinaus verbreitet?

Vielleicht ein bisschen. Dadurch, dass es die Sendung so lange gibt, sind wir inzwischen zu einer vertrauten Konstante geworden. Das nehme ich jedenfalls bei den Rückmeldungen der Zuschauer so wahr. Und etwas, worauf man sich verlassen kann, hat ja auch schon eine positive Wirkung. Wenn es mir außerdem gelänge, mit dieser kurzen Sendung ein paar freundliche, helle Minuten zu gestalten, gerade in diesen herausfordernden Zeiten, würde mich das sehr glücklich machen. Ein besonderer Moment, in dem das Glück kommt. So ist das doch bei den Feen und Glücksfeen, oder? Insofern – alles gut mit dem Wort „Lottofee“.

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