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Unterwegs

Inselurlaub in Griechenland: Mit Boot und Rad durch die Ägäis

Sächsische Lotto-GmbH
20.05.2025
7 Minuten
Blick über den Hafen von Patmos mit strahlend blauem Himmel, ruhigem Meer und sanften Hügeln im Hintergrund
Foto: Auf Patmos hat angeblich der Evangelist Johannes am Neuen Testament geschrieben. – Foto: Rasso Knoller

Gemächlich tuckert das Boot von Insel zu Insel durch die griechische Ägäis. An Land schwingen sich die Reisenden aufs Fahrrad. Kultur, Badebuchten und grandiose Ausblicke sorgen für ein abwechslungsreiches Programm.

Noch stehen die Fahrräder festgezurrt an Deck der Boreas. Der zweimastige Motor-Segler, eine Gulet, verlässt den Hafen des türkischen Touristenorts Bodrum und nimmt Kurs auf Griechenland. Nur fünf Kilometer sind es bis nach Kos, der Insel des Hippokrates. Hier lehrte der berühmteste Arzt der Antike seine Heilkunst.

Mit der Boreas geht es durch die Inselwelt. / Foto: Rasso Knoller

Am Hafen begrüßt die Reisenden die mächtige Johanniterfestung Neratzia. Am Hang über der Stadt liegen die Reste des Asklepieion, einem Heiligtum, das dem griechischen Gott der Heilkunst geweiht ist. Damals war es eine Mischung aus Tempel, Medizinschule und Krankenhaus. Heute liegt die Ausgrabungsstätte in einem Zypressenhain mit Blick hinab aufs Mittelmeer. Weiter oben im Bergdorf Zia ist der Ausblick noch einmal besser. Von hier aus können Besucherinnen und Besucher weite Teile von Kos überblicken, die Nachbarinseln sehen und hinüber zum türkischen Festland schauen. Noch höher hinauf geht es nur zu Fuß. Zia ist der Ausgangspunkt des Wanderwegs auf den höchsten Berg der Insel, den 846 Meter hohen Dikeos.

Ali Sonay ist Fahrradguide und der Mann für alles an Bord der Boreas. Er hat die Gäste schon am Morgen auf die Bergfahrt eingeschworen. Wobei: Berge gibt es laut ihm auf der Tour sowieso keine. Egal wie steil es wird, er spricht lachend von „welligem Gelände“. Auf Kos sei es eben „etwas welliger“. Die kleine Schummelei hält die Radlerinnen und Radler bei Laune. Die meisten sind aber ohnehin mit E-Bikes unterwegs – eine Entscheidung, die spätestens nach der ersten Etappe niemand bereut. Am Ende der Tour wartet ein besonderes Highlight: die Embros-Therme. Aus der heißen Quelle sprudelt 49 Grad warmes Wasser, das sich mit den Meereswellen zu angenehmer Badewannentemperatur mischt.

Der Wind bestimmt die Route

Seine Lieblingsinsel mag der Fahrradguide nicht nennen. Als sei er Chefdiplomat der Vereinten Nationen erzählt er, dass jede Insel auf der Reise ihren eigenen Reiz habe. Egal ob Kos, Kalymnos, Leros oder Patmos, überall gäbe es Spannendes zu entdecken. In welcher Reihenfolge Gäste die Inseln auf der Tour besuchen, bestimmen der Wind und der Kapitän oder die Kapitänin des Schiffes.

Im Hafen von Kalymnos liegen ein Zwei- und ein Dreimaster vor Anker. Die weißen Häuser mit ihren hellblauen Fensterläden schimmern in der Sonne. Hinter dem Dorf steigt steil der Fels an, von ganz oben grüßt die rote Kuppel des Klosters Agios Savvas die Reisenden. Die malerische Aussicht von dort sei faszinierend, weiß Ali Sonay. Trotzdem: Die Passstraße dorthin steht nicht auf dem Tagesprogramm. Das Kloster sei neu und kaum sehenswert, erklärt der Guide und fügt schmunzelnd hinzu: „Tolle Aussichten werden wir heute noch genug haben“, wohl wissend, dass schöne Blicke vorher mit einem „welligen“ Anstieg erarbeitet werden müssen. Nicht ohne Grund hat sich Kalymnos in den vergangenen Jahren zu einem internationalen Treffpunkt für Kletter-Fans entwickelt.


Kalymnos ist ein weltbekanntes Zentrum für Sportkletterer. / Foto: Rasso Knoller

Zunächst geht es jedoch entspannt los. Durch ein breites Tal radeln die Gäste auf die andere Seite der Insel, bevor die Straße Kehre um Kehre ansteigt. Mit dem E-Bike ist auch dieser Abschnitt gut zu bewältigen, doch die Schweißtropfen auf der Stirn kommen nicht nur von der Kraft der griechischen Sonne. Oben am Pass belohnt dann der versprochene grandiose Ausblick. Tief unten liegt die fjordartige Bucht von Vathy. In rasanter Fahrt geht es hinab zum Fischerort Rina, wo sich die Urlauberinnen und Urlauber, vor rot- oder blaukarierten Tischdecken sitzend, mit dem Fang des Tages verwöhnen lassen.

Die Insel der Kirchen

Das nächste Ziel ist Patmos. Die Insel beeindruckt mit 34 Kirchen und Kapellen sowie dem imposanten Johanneskloster, das seit 1999 zum Weltkulturerbe zählt. Hoch oben am Berg thront es, umgeben von der Oberstadt mit ihren verwinkelten Gassen. Eine jede für sich wäre schon das perfekte Motiv für eine typische Griechenland-Postkarte. Patmos ist so schön, dass ihr sogar schon Gott einen Besuch abgestattet haben soll. Der Legende nach erschien er hier dem heiligen Johannes, der in einer Höhle an seiner Version des Neuen Testaments schrieb. Die Johannesgrotte zählt bis heute zu den größten Heiligtümern der griechisch-orthodoxen Kirche und macht Patmos, besonders an Ostern, zu einem wichtigen Pilgerziel.


Von der Kapelle des Propheten Elias hat man einen weiten Blick über die Insel Leros. – Foto: Rasso Knoller

Auf der Nachbarinsel Leros säumen gleich sechs Mühlen den Weg hinauf auf den Pitiki-Hügel und zur alten Johanniterfestung aus dem 11. Jahrhundert. Wie Soldaten stehen die Mühlen stramm hintereinander aufgereiht auf einem Bergrücken. Allerdings wurden ihnen die Flügel gestutzt, dienen sie doch inzwischen als luxuriöse und viel gebuchte Ferienunterkünfte. So manche verlieben sich so sehr in die Inseln der Ägais, dass sie für immer hierbleiben möchten. Den Bund fürs Leben kann man jedenfalls in der Kapelle des heiligen Isidoros schließen. Die liegt wellenumspült 50 Meter vor der Küste, ist nur über einen schmalen gepflasterten Fußweg zu erreichen und eine der beliebtesten Hochzeitskirchen der griechischen Inseln.

Rasso Knoller machte Insel-Hopping in Griechenland

Die Reise wurde unterstützt durch den Anbieter boatbiketours.de

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