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Interviews

Lust aufs Spielen - Judy Winter denkt noch lange nicht ans Aufhören

Sächsische Lotto-GmbH
20.08.2025
4 Minuten
Judy Winter spricht ins Mikrofon und zeigt ihre Bühnenpräsenz.
Foto: Judy Winter begeistert das Publikum mit Charme und Bühnenpräsenz. / Foto: ZDF/Adrian Gross

Seit mehr als 60 Jahren steht Judy Winter (81) auf der Bühne und vor der Kamera. In der ZDF-Komödie „Familie Bundschuh – wir machen Camping“ schlüpft sie zum neunten Mal in die Rolle der Matriarchin und Lebefrau Susanne Bundschuh. Im glüXmagazin spricht die Schauspielerin über den Anfang ihrer Karriere und einen besonderen Glücksmoment in Japan.

Susanne Bundschuh ist eine sehr direkte Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Teilen Sie diese Eigenschaft mit Ihrer Rolle?

Ja, ich bin immer geradeheraus, aber nicht so bissig, wie Susanne sein kann. Auch ich lebe gerne gut, nur nicht wie sie auf Kosten anderer. Mit ihrer Eitelkeit und Dominanz versucht Susanne, ihre Einsamkeit zu verstecken, die immer wieder durchschimmert. Ich hoffe, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer trotz der vordergründigen Komik auch diese leisen Zwischentöne wahrnehmen.

Im Film sorgt die Familie Bundschuh auf einem Campingplatz für allerhand Trubel. Wie und wo machen Sie gerne Urlaub?

Camping ist für mich nichts (lacht). Ich möchte gern vier Wände mit Dach und dazu einen Kühlschrank sowie mein eigenes Badezimmer – so viel Luxus muss sein. Wenn ich verreise, brauche ich Sonne und Meer. Ich bin gerne in Südspanien und auf Sizilien.

Apropos Süden, Sie sind seit mehr als 60 Jahren Schauspielerin, Ihre künstlerischen Wurzeln liegen bei uns in Baden-Württemberg. Sie haben in Stuttgart Schauspiel studiert und hatten Ihr erstes Bühnenengagement in Ulm. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Das war alles sehr aufregend. Ich war blutjung. In Stuttgart habe ich drei Minuten von der Schauspielschule entfernt in einem evangelischen Mädchenheim gewohnt und im Kaufhaus Breuninger als Mannequin für Hosen und Hüte im Schaufenster gestanden. Als ich nach dem Studium in Ulm anfing, gab es noch kein richtiges Theater, wir spielten in einer alten Schule. Ich habe dort mit so vielen talentierten Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne stehen dürfen. Die Zeit in Baden-Württemberg war grandios. Das sind wunderschöne Erinnerungen. Bis heute sind es fast heimatliche Klänge für mich, wenn ich Schwäbisch höre.

Machen Sie sich Gedanken über den Ruhestand?

Nein, denn ich habe viel zu große Lust aufs Spielen. Ich liebe es, in ein anderes Leben zu schlüpfen, und es reizt mich auch heute noch, ein Drehbuch zu lesen und mir zu überlegen, wie ich einer beschriebenen Rolle einen richtigen Charakter verleihen kann.

Gibt es in Ihrer Karriere einen Moment, den Sie mit einem Sechser im Lotto vergleichen würden?

Ja, als ich 2001 mit dem Theaterstück „Marlene“ über Marlene Dietrich in Japan zu Gast war. In der Inszenierung verschwindet Marlene von der Bühne und kommt für eine Zugabe wieder. In Japan ist das unüblich. Dort gibt es keine Zugabe. Es wird kurz geklatscht und dann geht das Publikum. Deshalb sollte zusätzlicher Applaus eingespielt werden, damit klar ist, dass da noch etwas kommt. Das war aber überhaupt nicht nötig, weil der echte Applaus so überwältigend war. Dieser Moment war unglaublich. Einfach Glück pur.

Deborah Bechstedt ist begeistert von dieser Karriere

„Familie Bundschuh – Wir machen Camping“ ist in der ZDF-Mediathek verfügbar und läuft am Montag, 1. September, um 20:15 Uhr im ZDF.

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